Die Fluglinie Air France bildet mit KLM eine Holding. Sie sind also recht eng verwoben. Da sollte man meinen, dass es eigentlich keine großen Unterschiede zu KLM gibt (meine Bewertung zu KLM). Aber auch wenn die Unterschiede nicht so groß sind, so muss ich leider bei Air France einige Abstriche machen. Auch wenn das Verhältnis aus Preis und Leistung gut ist, so beginnt es doch bereits bei der Buchung – die Übersicht fehlt. Das setzt sich dann auch bei der Durchführung fort, denn der Flughafen Charles de Gaulle ist schon eine Herausforderung.
Flug buchen
Das Flugbuchungstool ist nicht ganz so übersichtliche, da man immer nur für drei Tage zurück und voraus schauen kann.
Auch bei der Buchung für Air France gelten die Regeln für das richtige Timing bei Transatlantikflügen. Der beste Zeitpunkt ist hier ebenfalls ca. 3 bis 4 Monate vor dem geplanten Abflugtermin.
Das Buchungstool der Air-France-Webseite gibt einem nach Angabe der Flughäfen und der Daten eine Übersicht mit den Preisen. Leider ist die Übersichtlichkeit eingeschränkt, da immer nur für drei Tage um die Abflugzeit herum weitere Preise angezeigt werden.
Was mir auch nicht gefällt, ist der Übergang zum Billigfliegerimage mit Flugangeboten ohne Reisegepäck. Vor sieben Jahren gab es noch zwei Koffer Freigepäck, die etwa 2012/13 auf einen reduziert wurde und jetzt kann man ganz billig ohne Gepäck fliegen. Das hat ein Geschmäckle. Bei den angezeigten Preisen handelt es sich immer um eine Aufrundung. Die konkreten Preise auf Euro und Cent gibt es in den nächsten Masken zu sehen.
Besonderheit Ticket auf hold und Menü
Es wird einem bei Zahlung von 15 Euro eine Bedenkzeit von 24 Stunden gewährt.
Wer sich noch nicht sicher mit der Buchung ist, kann das Ticket für bis zu 3 Tage reservieren lassen. Man benötigt dafür einen Account bei Air France und muss 15 Euro zahlen, die nicht auf den Ticketpreis angerechnet werden.
Beim Menü hat sich in den letzten Jahren auch einiges getan. Das Standardmenü gibt es kostenlos, aber man kann auch ab 13 Euro wählen. Wo vor zwei Jahren noch eine Auswahl aus verschiedenen Menüs kostenlos möglich war, gibt es heute eine Auswahl an Kreationen von namhaften Köchen – mir hat es bisher geschmeckt.
Ein Standardessen gibt es gratis, aber ab 13 Euro kann man sich Menüs aussuchen – sind gar nicht so schlecht.
Einreisebestimmungen für Kuba
Noch einmal hier die Bedingungen für die Einreise nach Kuba:
- noch mindestens 6 Monate ab Einreisedatum gültiger Reisepass
- Touristenkarte
- Reisekrankenversicherung
- Ticket für die Rückreise
Check In, Gepäck und Flughafentransfer
Nach dem Buchen ist vor dem Check In. Für Flüge nach Kuba beginnt der Online-Check-In bei Air France 30 Stunden vor dem Abflug. Der Vorteil des Online-Check-In liegt in der schnelleren Abfertigung am Flughafen. Ich erspare mir dort einen Gang zu den Automaten für den Ckeck-In und kann mich sofort in die Schlange zum Gepäckabgeben stellen.
Um sich Online einzuchecken, benötigt man seinen Buchungscode oder die Nummer der Flying Blue Karte, mit der das Ticket gebucht wurde. Man kann sich aber auch einfach die Air France App auf sein Smartphone installieren und dort den Check-In machen.
Bei Air France ist in der Standard-Economy Class die Freigepäckmenge klar geregelt:
- 1 Gepäckstück zur Aufgabe L + B + H max. 158 cm bis 23 kg
- 1 Handgepäckstück (max. 55 x 35 x 25 cm) + 1 zusätzliches Handgepäckstück (max. 40 x 30 x 15 cm) zusammen bis 12 kg
Wie bei der KLM gilt für mehr als einen Koffer der Tarif für Übergepäck: bis zu 23 kg zu 80 Euro. Beim Handgepäck sind in Summe aller Stücke pro Person die 12 kg einzuhalten. Das ist im Vergleich zu anderen Fluglinien gut.
Von Deutschland fliegt Air France nicht direkt nach Kuba, sondern es wird immer ein Zwischenstopp in Paris, Flughafen Charles de Gaulle (CDG), eingelegt. Wer will, kann das für ein Stoppover nutzen und hier eine Nacht verbringen. Leider ist der Flughafen in der Vergangenheit bereits des öfteren in den Negativlisten der unübersichtlichsten Flughäfen aufgetaucht und ich muss sagen, dass das stimmt.
Der Flugsteig wird nach meiner Erfahrung recht früh vor Abflug geöffnet. Was passieren kann, ist eine kurzfristige Änderung, aber man wird zum Glück nicht durch den ganzen Flughafen gescheucht. Wer die Air-France-App nutzt, wird über Änderungen in der App informiert. Bei Angabe einer Handynummer in der Onlinereservierung geschieht das auch per SMS. Das Boarding beginnt in der Regel 45 Minuten vor Abflug. Das wird nicht immer ganz eingehalten, aber mir ist es bisher erst einmal passiert, dass das Boarding mehr als 20 Minuten verspätet war. Das konnte dann im Flug wieder rausgeholt werden. Zeit zum Boarding wird standardgemäß bis 20 Minuten vor Abflug gegeben – danach wird man nach Aussage der Air-France-Webseite nicht mehr reingelassen.
Der Flug und Service im Flugzeug
Von Paris bis Havanna ist eine Flugstrecke von 7.750 km zurückzulegen. Normalerweise dauert ein Flug von Paris nach Havanna 10 bis 11 Stunden. Wenn der Flug um 13:00 Uhr losgeht, so ist man etwa 17:30 Uhr Ortszeit in Havanna. Eingesetzt werden für die Kubaflüge u. a. die A340 und B777, die selbst in der Economy Class für meine Begriffe sehr komfortabel sind.
Sobald man dann seinen Platz eingenommen hat, kann der Spaß beginnen. Ebenso wie bei KLM ist seitens der Beköstigung nichts auszusetzen und kein Fluggast muss für ein Getränk zusätzlich bezahlen. Man kann sich immer an das freundliche Kabinenpersonal wenden und teilweise bei Wasser und Saft sogar selbst bedienen. Wer vorab will, kann sich auch ein Spezialgericht oder ein À-la-carte-Menü ab 13 Euro bestellen.
Das Entertainment-Programm ist reichhaltig und ich finde immer den einen Film, den ich mir ansehen will. Aber es gibt neben Filmen auch Serien und einen guten Mix an Musik. Da ich eher auf Lesen aus bin oder wegen frühen Aufstehens doch lieber schlafe, lasse ich meist nur die Anzeige für den Flug-Status mitlaufen.
Fazit
Das Terminal 3 des internationalen Flughafens José Martí in Havanna. Nach 10-stündiger Reise ist es fast geschafft.
Mit Air France zu fliegen, kann ich weiterempfehlen. Wenn ich den Bewertungen in Reiseportalen folge, kann ich einige Meinungen nicht nachvollziehen, aber mir ist noch nie etwas Schlimmes passiert. Abstriche gibt es vor allem durch die unübersichtliche Buchung, die Preise für die Menüs und den Flughafen Charles de Gaulle in Paris.
Ich wünsche allen viel Spaß beim Flugsuchen und wenn etwas schief geht bei der Reise – immer locker bleiben!
Liebe Kubafreunde.
Schon interessant wie ich fast die gleiche Meinung vertrete, Differenzen sind in diesem sehr guten Bericht kaum vorhanden.
Wenn ich buche öffne ich immer beide Fenster vor AF/KLM, schon um zu sehen ob es auf einer Seite irgendetwas Neues bei der Reservierung gibt.
Die KLM Seiten sind einfach übersichtlicher so dass ich fast immer über KLM buche.
Bedingt dadurch das der Flughafen Charles de Gaulle noch größer als der Amsterdamer ist, ist er unübersichtlicher, wirkt unfreundlicher, grauer, hat weniger Stil.
Das mit dem Billigfliegerimage mit Flugangeboten ohne Reisegepäck ist mir neu, sehe ich auch negativ, gab es bei meiner letzten Buchung im Jan. noch nicht.
In der Reisearmen Zeit konnte ich auch schon ein günstiges Ticket innerhalb von 5 Tagen bekommen, zumindest habe ich den Eindruck, bevor sie ein Flugzeug halb leer fliegen lassen, werden auch kurzfristig billige Tickets verkauft.
Mal schauen wie es mit der Schlange zum Gepäckabgeben wird, denn in Hamburg gibt es für normal AF/KLM Reisende nur noch ein Automatik Ckeck-In, sprich ohne Personal, dort ist ein Lesegerät vorhanden wo man seinen Reisepass eingibt, und danach geht es weiter ähnlich wie bei einem Geltautomaten, Schritt für Schritt, ein mulmiges Gefühl, was ist wen es Probleme gibt und wie ist es mit der TK?
Mir wurde gesagt das sie dann beim Boarding kontrolliert wird, aber was passiert wenn sie das mit der TK in Hamburg übersehen da man ja weiter nach Havanna fliegt.
Sagt der Automat bei 23,5 kg Gepäck nein oder ist da eine Toleranzgrenze vorhanden, bei meinem letzten Flug mit 2 Gepäckstücken, einmal 24,8kg und einmal 20kg gab es kein Problem bei der normalen Gepäckabgabe.
Ausgenommen sind Business/First Class Kunden, die dürfen weiter die alte Gepäckabgabe benutzen, wie das mit Platin/Gold Kunden ist entschließt sich meine Kenntnis.
Durch einen glücklichen Zufall habe ich den Silberstatus erreicht, den größten Vorteil beim Einchecken wurde mir aber gleich wieder genommen.
Verspätungen/Ausfälle (versch. Gründe)habe ich schon mit beiden Airlines gehabt, mit 30 Jahren Flugerfahrung kann das schon mal passieren.
Auch ich bin eher auf Lesen aus, und wenn dann die müden Momente kommen, auch durch das sehr frühe Aufstehen bedingt, wupp, ist man weg, passiert mir auch häufig auch bei der Weiterfahrt mit dem Auto von Havanna, man hat zum Glück einen guten Fahrer
Wie schon einmal geschrieben, Vorteil von Paris, beim Hinflug (Rückflug schon) nach Kuba wird das Handgepäck nicht noch einmal extra kontrolliert, in Amsterdam sind sie sehr genau, bei mir heißt das immer Handgepäck öffnen und meistens auch mein Rucksack, komischerweise in Hamburg selten.
Bei den Zusatzoptionen versuchen die Airlines alle etwas zu verdienen, Menü, Sitzplatz vorne usw.
In Deutschland soll die Temperatur nicht mehr über 20°C bleiben, und die dunkle Zeit fängt auch bald an, da muss ich mir wohl oder übel wieder Gedanken machen ins schöne Kuba zu fliegen.
Alle die jetzt schon fliegen wünsche ich eine wunderschöne Reise.
Hallo Lutz,
danke für deinen ausführlichen Kommentar! Es freut mich, dass es dir ähnlich mit den Fluggesellschaften geht. Ich wünsche dir viel Spaß bei der nächsten Reise.
Grüße
Matthias