Bei meinem ersten Aufenthalt in Kuba war die Entscheidung ganz klar: Bargeld in Euro habe ich in geplanter Höhe dabei, falls ich unerwartet mehr brauche, nehme ich meine Kreditkarte. Mein kubanisches Bargeld tauschte ich an der Wechselstube des Hotels und sonst kümmerte ich mich nicht um solche Feinheiten, wie zwei Währungen – ich musste andere Dinge verarbeiten 😉 Im heutigen Beitrag will ich euch erklären, worauf ich bei der Planung meines Urlaubs achten sollte, wenn ich mich mit Bargeld in Kuba versorgen will und welche Währung für mich als Tourist wichtig ist.

Wie komme ich an Bargeld

Kubanews: Banco Metropolitano in Havanna zum Abhben von Bargeld geeignet

Die Banco Metropolitano ist in ganz Kuba zu finden und man hat oft mehrere Möglichkeiten an Bargeld zu kommen – CADECA, Geldautomat und sogar Tausch in der Bank.

Als Tourist kommt man üblicherweise folgendermaßen an Bargeld, was zunächst aber immer die Touristenwährung CUC ist:

  1. Geld aus dem Geldautomaten,
  2. Umtausch von Euro in einer Wechselstube (Casa de Cambio – CADECA), in einer Bank oder am Hotelschalter oder
  3. Travelerschecks einlösen.

Der Geldautomat in Kuba

In den Städten Kubas ist es mittlerweile flächendeckend möglich, an Geldautomaten an Bargeld zu bekommen. Das Geld abheben kann man aber nur mit Kreditkarten. EC-Karten, Girocard, Maestro und VPay werden allesamt nicht von einem einzigen Automaten akzeptiert. Ebenso werden alle Kreditkarten US-amerikanischer Kreditkartenunternehmen, wie American Express oder Diners Club abgewiesen. Dasselbe soll auch für Kreditkarten US-amerikanischer Banken gelten. Die Frage zwischen VISA und Mastercard ist nicht mehr so entscheidend, da das Netz der Mastercard-akzeptierenden Geldautomaten immer mehr ausgebaut wird. Man sollte nach folgenden Banken Ausschau halten: Banco Financiero Internacional oder Banco Metropolitano. Bei diesen Banken hat das Geldabheben fast immer geklappt. In Kuba wird mit jeder Abhebung auch eine Gebühr von 3% der abgehobenen Summe fällig. Diese Gebühr wird direkt beim Abheben angezeigt und wird in jedem Fall erhoben.

Bedienung der Geldautomaten

Bildschirm eines Geldautomaten: Geldautomat außer Betrieb

Dieser Geldautomat ist außer Betrieb.

Grundsätzlich ist die Bedienung recht selbsterklärend:

  1. Zunächst wähle ich, nach dem Einführen der Karte, dass ich in englisch durchs Menü geführt werden will.
  2. Dann wähle ich Withdraw (für Geld abheben) und entscheide mich für CUC.
  3. Pin eingeben
  4. Betrag bis zu 150 CUC wählen – leider klappte bei mir noch nie ein selbst gewählter Betrag.
  5. Bestätigen oder einfach Anzeige, dass man die 3% Gebühr zu zahlen bereit ist / dass 3% Gebühr erhoben werden.
  6. Dann das Geld entnehmen.
  7. Beleganfrage beantworten.
  8. Frage, ob eine weitere Abhebung gemacht werden soll. Erneutes Eingeben der Pin ist dann nicht nötig.
  9. Karte entnehmen.

Leider klappt das Geldabheben jedoch nicht immer. Gründe dafür können sein:

  • kein Strom,
  • kein Geld mehr im Automaten,
  • keine Verbindung zum Zentralrechner,
  • einfach kaputt.

Für die Ängstlichen unter euch noch eine Warnung: Es kann passieren, dass die Kreditkarte nicht wieder aus dem Automaten rauskommt. Was dann zu tun ist, habe ich in einem Extrabeitrag beschrieben.

Möglichkeiten des Geldtauschens

Wenn ich meine Euro nun mit nach Kuba bringe, will ich sie ja auch in CUC tauschen. Erste Anlaufstelle sind die Casas de Cambio (CADECA). Hier bekommt man eigentlich den besten Umtauschkurs. Wichtig dabei: Es ist immer der Reisepass vorzulegen! Schon am Flughafen in Havanna gibt es im Ankunftsbereich eine CADECA. Hier sollte man sich mit dem Nötigsten versorgen, denn der Wechselkurs ist nicht der beste. In den größeren Städten findet man im Stadtzentrum immer eine Wechselstube und auch in von Touristen stark aufgesuchten Orten. Man kann in der CADECA selbstverständlich die nicht verbrauchten CUC auch wieder in Euro zurücktauschen. Dann sollte man sich aber die Tausch-Quittungen aufheben.

Die Krux mit dem US-Dollar

Historisch bedingt, kann ich niemandem empfehlen, US-Dollar von zu Hause mitzubringen. Dazu ein kleines Beispiel: Ich habe in Deutschland 100 Euro in 110 US-Dollar getauscht. Ich weiß, dass US-Dollar und CUC 1:1 gekoppelt sind. Aber beim Tauschen von US-Dollar wird eine Strafsteuer von 10% erhoben. Wenn nun der Dollarkurs gleich geblieben ist, bis ich in der CADECA bin, erhalte ich für 110 US-$ nur 99 CUC. Hingegen bekomme ich 110 CUC für 100 Euro ausgezahlt.  Deshalb nehmt Euro oder eine andere Währung (Kanadische Dollar oder Schweizer Franken was auch immer) als Bargeld in die Urlaubskasse.

Ich selbst habe in Banken noch nicht getauscht, aber man soll dort auch tauschen können. Nur ist der Wechselkurs als nicht so gut beschrieben, wie in der CADECA. Was dort auch gehen soll, mit der Kreditkarte Geld abheben – übrigens sowohl Visa als auch Mastercard.

In den großen Hotels gibt es immer auch an der Hotelrezeption eine Möglichkeit CUC einzutauschen. Der Wechselkurs ist jedoch sehr schlecht. Das würde ich nur machen, wenn wirklich keine andere Möglichkeit besteht, an Geld heranzukommen. Einige Hotels bieten auch an, Geld mit der VISA/Mastercard-Kreditkarte unter Vorlage des Reisepasses abzuheben. Dort habe ich immer dieselben Konditionen, wie am Geldautomaten erhalten.

Der Travelerscheck und Kuba

Bisher habe ich über Travelerschecks immer nur Grausiges gehört. Wer sein Geld verbrennen will, der kann dieses Zahlungsmittel ausprobieren. Ich kann nur abraten, denn es werden hohe Gebühren erhoben, wenn denn der Tausch in CUC überhaupt möglich ist.

Schecks, die einen Aussteller in den USA haben, werden gar nicht erst angenommen, bspw. American Express. Besser geht es mit Thomas Cook Schecks, aber allein wegen der Gebühr (knapp 10%) beim Umtauschen sind die absolut unattrativ. Hinzu kommt, dass der Reisepass zusammen mit dem Beleg der ausstellenden Bank über die Scheckausstellung vorgelegt werden soll. Ein bequemes und günstiges Zahlungsmittel für Kuba sieht anders aus. Also ganz klares nicht zu empfehlen von mir für dieses doch recht sichere Zahlungsmittel. Als Teil der Notfallreserve bei Verlust von allen anderen Bargeldquellen, kann der Travelerscheck Sinn machen.

Kubanews: Bargeld oder Kreditkarte

Die Frage welches Zahlungsmittel einen besser durch den Kubaurlaub bringt, ist müßig – nehmt beides mit

Karte oder Bargeld

Um mal aus meinem Nähkästchen zu plaudern: Ich nehme mir immer so viel Bargeld mit, sodass ich den ganzen Urlaub damit auf bescheidenem Niveau bestreiten kann. Darüber hinaus sind immer zwei Kreditkarten im Gepäck, die ich ganz normal nutze. Wenn das Geld abheben immer klappt, nehme ich meine Bargeldreserve wieder mit nach Hause.

Es heißt bei mir also Risikostreuung und damit gibt es kein entweder oder zwischen Kreditkarte und Bargeld sondern immer nur ein und. Beides kann wichtig sein und es gilt, sich den nationalen Gegebenheiten anzupassen: der Kubaner hat immer einen Plan B oder C, also warum nicht auch der Tourist.

Visacard oder Mastercard

In Kuba ist mittlerweile ein dicht ausgebautes Netz an Geldautomaten zu finden. Dort ist das Abheben von Bargeld fast so einfach, wie in Deutschland. Erst seit zwei, drei Jahren ist das Abheben mit der Mastercard erleichtert worden. Mittlerweile sind viele Automaten neben dem VISA-Logo auch mit dem Mastercard-Logo ausgestattet. Da Visa zuerst weit verbreitet war, kann es auf dem Lande immer mal wieder zu Problemen mit einer Mastercard kommen. Deshalb würde ich empfehlen die Mastercard als Plan C mitzunehmen.

Bargeldlos bezahlen

Bargeldlos zahlen geht eigentlich nur in den touristisch gut erschlossenen Gegenden. Damit kann man diese Zahlmethode also eigentlich nur in den internationalen Hotels in den Touristenzentren anwenden, wie Havanna, Varadero, Cayo Santa Maria und Coco, Cayo Largo, Holguin und Santiago de Cuba ein.

Selbst in einer Bar in Vedado, Havanna sollte man vor der Bestellung fragen, ob bargeldloses Bezahlen möglich ist. Denn das Gesicht des Kellners kann ich mir lebhaft vorstellen, wenn man denn seine Visakarte einfach so zückt 🙄

Euro mitnehmen oder andere Währungen

Da ich im Euroraum wohne, nehme ich bevorzugt Euro mit. Aber es gehen auch alle anderen Währungen, die konvertibel sind. Schwierig ist allein der US-Dollar, wegen der 10% Strafgebühr.

CUC und CUP mal kurz erklärt

Für Touristen ist das übliche Zahlungsmittel in Kuba der „Peso Cubano Convertible“ (CUC). Aber schon bei Ausflügen, wenn man sich am Straßenrand ein paar Erdnüsse oder eine Pizza holt, kommt man mit der zweiten Währung in Berührung, den CUP. Dann kann es zu Verwirrungen kommen, denn die Preise „scheinen“ so hoch zu sein. Deshalb sollte man genau aufpassen und lieber mal nachfragen oder überlegen, ob das wirklich angebracht ist. Etwas genauer habe ich das in einem Artikel zu den Währungen in Kuba erklärt.

Jede CADECA tauscht einen immer auch Peso Cubano, CUP, ein. Damit kann man dann im Routentaxi oder im Linienbus bezahlen. Auch die kleinen Pizzerien oder Imbisse nehmen den CUP als Bargeld an.

CUC oder CUP, das ist hier die Frage:

CUC (links) und CUP (rechts), Bildnachweis: Banco Central de Cuba.

Auf Kuba gibt es zwei Währungen, da wäre einmal der Peso Cubano mit dem Währungscode CUP. Daneben existiert der Peso Cubano Convertible mit dem Code CUC, der 1:1 an den US-Dollar gekoppelt ist. Es gibt einen fixen Wechselkurs zwischen CUP und CUC. Wechselt man CUP in CUC, muss man 25 CUP für einen CUC hinlegen, umgekehrt erhält man für einen CUC 24 CUP.

Als Kubaner verdient man seinen Lohn normalerweise in CUP, sodass Lebensmittel und viele Güter des täglichen Bedarfs in CUP zu haben sind. Aber sobald man auf importierte Waren oder auf etwas zugreifen will, das nicht als Basisbedarf definiert wurde, sind CUC fällig. Wenn ich also auf den Bauernmärkten einkaufen will, Routentaxi oder Bus fahren will, Brot in der Bodega kaufe oder Eier essen möchte, sind CUP von Nöten.

Die ganz normalen Beschaffungen eines Touristen, wie Restaurant- und Barbesuche, Museen, Souvenirs u.ä. sind alle mit CUC zu bestreiten. Auch alle Waren in den Geschäften innerhalb der Hotels werden mit der Touristenwährung bezahlt. Es gibt auch Geschäfte und Supermärkte, die ihr Sortiment komplett auf importierte Ware ausgerichtet haben. Ebenso gibt es in den Tankstellen nur etwas für CUC.

Seit 2017 sind in allen Geschäften, Restaurants und sonstigen Einkaufsorten CUP und CUC als gleichwertig angesehen. Es kann demzufolge überall mit allem bezahlt werden. Jeder sollte dann nur aufpassen, in welcher Währung die Auspreisung gemacht wurde. Also hier ist Nachfragen oder Kopf einschalten und nicht behumsen lassen angesagt.

Es ist sogar angedacht, den CUC gänzlich abzuschaffen. Wann das umgesetzt wird, kann derzeit nur spekuliert werden. Wenn es so weit ist, werde ich hier davon berichten.

Fazit

Um gut über den Urlaub in Kuba zu kommen, sind verschiedene Wege zum Geld denkbar. Um immer flexibel zu sein, solltet ihr auf alle Fälle Bargeld und Kreditkarte mitnehmen, damit ihr nicht auf dem Trocknen landet und die letzten Tage in Kuba nur von Wasser und Brot lebt. Für die absolut Vorsichtigen unter euch sei der Travelerscheck genannt, aber wie gesagt nicht geeignet für den Normalfall.

Schönen Urlaub auf Kuba und ich hoffe euch geht das Geld nicht vorm Ende der Reise aus.