Der Mojito ist DER Cocktail Kubas. Es ranken sich vielen Mythen um diesen Drink und auch das gehört zum Mojito – nicht alle Geschichten sind wahr. Ebenso wie die berühmten Drinks Daiquirí und Cuba Libre ist der Mojito aus keinem Barangebot wegzudenken. In Kuba gehört er zum allgegenwärtig gemixten Getränk in unterschiedlicher Qualität. Auch wenn – meiner Meinung nach – Ernest Hemingway nicht seine Finger im Spiel hatte, wird mit ihm aber ordentlich Marketing gemacht. Warum das so ist, davon erzähle ich ein andermal.
Entstehungsgeschichte des Mojito
Die Ursprünge des Mojito gehen auf die Zeiten der Piraten in der Karibik zurück, als Seefahren noch lebensgefährliches Abenteuer war. Lebensgefährlich nicht nur wegen der Piraten, sondern wegen der Krankheiten, die die langen Seereisen mit sich brachten. Vor allem Skorbut war unter Seeleuten gefürchtet. Damals war es üblich, Zitronen- oder Limettensaft dagegen zu sich zu nehmen. Um Magenbeschwerden zu kurieren, gab es Minze in verschiedenen Darreichungsformen. Billigen Rum hatten die Schiffe immer gebunkert, um die alten Seebären bei Laune zu halten. Im 16. Jahrhundert bezeichnete man den billigen Rum oder besser dessen Vorläufer als Tafia. Also waren damals bereits alle Zutaten zum Mojito beieinander.
Laut Wikipedia hat kein geringerer als der Bucanero (Pirat, Freibeuter) Sir Francis Drake in der ursprünglichen Zubereitung und Namensgebung seine Finger im Spiel. Er mixte Limettensaft, mit Zucker, Minze und besagten billigen Rum gegen Magenkrämpfe. Seine Zeitgenossen von der spanischen Seite nannten den Drink deshalb „El Draque“ (span. für der kleine Drachen und Lautmalerisch für Drake) und später „El Draquecito„.
Namensgebung liegt im Dunkel
Letztendlich klären kann man die Herkunft des Namens Mojito nicht mehr. Für den Namen soll es verschiedene Herleitungen geben, aber gefühlsmäßig am wahrscheinlichsten klingt mir doch die vom „kleinen Zauber“. Der Ursprung soll demzufolge vom westafrikanischen Wort Mojo kommen, was einen kleinen Beutel mit Zaubergewürzen bezeichnete. Die Verniedlichung davon könnte dann zum Mojito geführt haben.
Erstmalige Erwähnung als Mojito bekommt der Cocktail im Jahre 1910 am Playa La Concha in Havanna, Marianao. Dort gab es eine Bar für die gehobenen Gesellschaftsschichten, welche die damals sehr populären Drinks mit echtem Eis anbot und unter anderem den Mojito auf der Karte hatte.
Der Rest der Mojito-Geschichte ist Mythos, selbst die angeblichen Besuche Hemingways in der Bodeguita del Medio. Sie bilden die Grundlage für ein Marketing, das seinesgleichen sucht – dagegen kann mit historischer Präzision fast nicht angekämpft werden, denn alle Schreiben von allen das immer gleiche ab.
Playa La Concha
Das Mojito-Rezept
Stilecht geht das Rezept mit Havana Club 3 Años. Ich habe aber auch Rezepte mit anderen karibischen Rumsorten gefunden.
Die Zutaten
5 cl kubanischer Rum 3 años
9 cl Mineralwasser
2 TL weißer Rohrzucker
1/2 Limette gepresst
2 Zweige frische Minze
6-8 Eiswürfel
Mit dem Zucker, den Minzblättern und dem Limettensaft beginnen und zusammen in ein Longdrinkglas geben. Mit einem kleinen Mörser vorsichtig zerdrücken. Der Zucker beginnt sich langsam aufzulösen und das Aroma der Minze verbindet sich mit dem Saft der Limette. Nun mit dem Rum auffüllen und die Mischung für eine halbe Minute stehen lassen. Eiswürfel dazugeben und mit Mineralwasser auffüllen. Zum Abschluss mit einem längeren Löffel umrühren. Fertig!
Und nun genießt den schönen Sommer-Cocktail Mojito und denkt an Kuba.