Kubanews: Panorama am Strand von Kuba

Am Anfang ist der Ausflug zum Strand noch so traumhaft, aber es können Gefahren lauern.

In der schönsten Zeit des Jahres sollten eigentlich Medikamente nicht dazugehören. Aber das Leben ist eben nicht nur Sonnenschein, sondern es passieren auch Sachen. Und es gibt Menschen, die auf Nummer sicher gehen wollen, wenn sie weit wegfahren.

Ich werde in diesem Artikel auf die mir wichtig erscheinenden Medikamente eingehen: das wäre zunächst Wundversorgung/Desinfektion, Sonnenschutz, Moskitoschutz, Durchfallmittel, Schmerzmittel  und Impfungen.

Wer regelmäßig bestimmte Medikamente nimmt, sollte diese sowieso schon auf seiner Liste haben, deshalb sind meine Tipps als Ergänzung zu sehen.

Medikamente für die Kubareise – meine Top 5

Ich neige weder hier in Deutschland noch auf Kuba zu kränkeln – so viel will ich euch verraten. Es ist trotzdem ratsam ein kleines Notfall-Medikit im Gepäck zu haben – wiegt ja nicht die Welt. Für den eiligen Leser hier meine Liste:

Meine minimale Medikamente-Packliste für Kuba

  1. Handdesinfektionsmittel: Sagrotan Hand-Desinfektion
  2. Durchfallmittel: Loperamid Filmtabletten gegen akuten Durchfall und Kohletabletten
  3. Schmerztablette: Paracetamol
  4. Sonnenschutz: Ladival Sonnenschutz (wer keine Mikroplastik und Nanopartikel mag)
  5. Pflaster verschiedener Größen

Auf Kuba kann man im Prinzip alle Medikamente für harte Währung kaufen. Aber im Fall der Fälle braucht man genau dann ein Mittelchen, wenn man mal nicht in der Nähe einer Pharmacia internacional ist. Die kubanischen Apotheken als Alternative sind für Touristen eigentlich nicht zugänglich, da die Medikamente für Kubaner stark subventioniert sind. Aber es wurde mir zugetragen, dass man auch dort schon Touristen mit Medikamenten versorgt hat.

Wundversorgung und Desinfektion

Sich in Kuba um die regelmäßige Desinfektion zu kümmern, ist eigentlich klar, denn wir befinden uns in den Tropen. Das fängt ganz simpel an mit Händewaschen und sollte beim Wasser trinken ebenso beachtet werden. Wenn möglich hat man immer ein Fläschchen Sagrotan in der Tasche. Damit kriegt man nach der Busfahrt/Taxifahrt oder nach dem Besuch der Restauranttoilette gleich die Hände sauber. Wer will schon mit ungewaschenen Händen freudig ins Fingerfood greifen 🙂

Sollte man sich – wie mir letztens passiert – beim Spazieren verletzten, da das Interessante weit oben und die Bodenwelle weit unten war, so kann man auch zum Alkohol greifen, wenn nichts anderes zur Hand ist. Besser geht es aber mit einer Wund-Desinfektion. Ich nehme immer gern Octenisept – kostet weniger als 5 Euro pro Fläschchen. Außerdem ist es dann Ratsam immer nen Pflaster zur Hand zu haben. Wenn die Wunde dann abheilt kann man zur Unterstützung noch Bepanthen Wund- und Heilsalbe drauftun. Dann ist alles recht schnell vergessen. Übrigens ein bisschen Verbandmaterial kann auch nicht schaden, um die Wunde zu schützen.

Sonnenschutz

Klar, der Sonne wegen sind die meisten in Kuba. Der Schutz muss für uns eher blasse Mitteleuropäer aber sehr umfassend sein. Für mich fängt das schon damit an, dass ich zwischen 10 und 15 Uhr immer mit Shirt und langer Hose (nicht Jeans – leichte tropentaugliche Stoffe, wie Leinen oder Baumwolle lassen das Schwitzwasser durch) rumlaufe. Dann habe ich mir einen Panama-Hut zugelegt, der das Gesicht, die Ohren und den Nacken etwas schützt. Außerdem meide ich in der Zeit zwischen 12 und 15 Uhr den Aufenthalt in der direkten Sonne. Sonnenschirm, Markise oder Sonnensegel sind dagegen gern gesehen. Außerdem hat sich eine gute Sonnenbrille bewährt. Hier hilft einiges Suchen und eine gute Fachberatung, denn die Brille vom Wochenmarkt für 1 Euro wird euren Augen keinen guten Dienst tun.

Sonnenschutzcreme darf selbstverständlich nicht fehlen. Je nachdem was ihr für einen Hauttyp habt und wie ihr euch in die Theorie der Sonnenschutzmittel eingearbeitet habt, kommen unterschiedliche Lösungen in Frage. Wer ein gutes herkömmliches Mittel sucht, sollte zu dm gehen und die Hausmarke Sundance kaufen. Die kam in Tests bisher immer sehr gut weg. Ich selbst bevorzuge alles ab LSF 30, da ich ein sehr hellen Hauttyp habe. Wenn euch die Frage nach Mikroplastik oder Nanopartikel umtreibt, solltet ihr zu einer mineralischen Sonnencreme, wie bspw. Ladival Sonnenschutz, greifen.

Falls man dann doch zu viel Sonne abbekommen hat, haben sich Hausmittel bewährt. Wasser auf die Haut und viel trinken, Quarkkompressen auftragen oder Tomatenmark essen.  In Kuba ist letzteres nur schwer zu bekommen. Oder man greift zu einem After Sun Produkt. Wichtig dabei: raus aus der Sonne und zwar schnell und viel kühlen. Gegen den Schmerz kann Ibuprofen eingesetzt werden.

Moskitoschutz

Kuba ist als tropisches Land ein Paradies für Mücken. Deshalb gibt es in Kuba auch einen Service des Staates, der Mücken tötet – die Fumigación. Das ist verpflichtend für die Haushalte, es sei denn man kann ein ärztliches Attest vorlegen. Das wöchentliche Ausräuchern der Mücken stinkt fürchterlich. Es wird ein Insektizid in den Häusern ausgebracht, das alle Mücken abtöten soll. Das funktioniert ausgesprochen gut, denn in all meinen Übernachtungen habe ich in Havanna eins nie erlebt – surrende Mücken in der Nacht.

Es kommt aber sicher vor, dass ihr euch auch außerhalb von Havanna bewegt. In der Dämmerung ist mückentechnisch einiges los – die Biester sind wirklich verrückt. Hinzu kommt, dass es an traumhaften Stränden oftmals Sandmücken gibt (Maria la Gorda sei nur als ein Beispiel genannt), die einen ganz schön zurichten können. Ich habe mir dort Stiche weggeholt, die auch noch eine Woche später schmerzhaft gejuckt haben. Hinzu kommt, dass sie gefährliche Krankheiten übertragen können. Es hilft nur ein starkes Anti-Mückenmittel mit den Wirkstoff DEET, wie z.B. Nobite Hautspray oder Nobite für Kleidung in Kombination mit langärmliger Kleidung (das verträgt sich gut mit dem Sonnenschutz). Außerdem ist bei mir immer ein Mückennetz dabei, damit ich nachts auch wirklich entspannen kann.

Falls man dazu neigt, dass die Insektenstiche immer größere Schwellungen verursachen, ist ein Antihistamingel eine Überlegung wert. Das kühlt die betroffenen Stellen und unterstützt die Abschwellung.

Durchfallmittel

Kubanews: Getränke- und Imbisswagen am Malecon

Solche kleinen Wägelchen warten am Malecón von Havanna auf Käufer für Getränke und kleine Snacks

In Kuba besteht ein hohes Risiko an Durchfall zu erkranken. Die Hygienestandards sind bei weitem nicht so hoch, wie wir das in Deutschland gewöhnt sind. Wenn ich allein an die Imbisse denke, die Teller und Besteck meist mit lauwarmen Wasser spülen, dann bekomme ich Unwohlsein. Oder die kleinen Verkaufsstände für Getränke und Snacks am Wegesrand – siehe Bild – sind eben nicht die Vorreiter für Hygiene. Wer da einkauft, sollte sich an die Verhältnisse bereits gewöhnt haben. Ich meide sowas trotzdem immer und kaufe nur abgepackte Flüssigkeit. Außerdem ist das Leitungswasser bei weitem nicht Trinkwasserqualität. Die Einheimischen kochen das ab und filtern danach. Erst dann wird es zum Trinken freigegeben. Es schmeckt leider nicht so gut, wie bspw. das Mineralwasser Ciego Montero, das ihr in 5-Liter-Behältern auf Vorrat kaufen könnt. Beim Mineralwasser achtet immer auf einen intakten Verschluss. Mir wurden schon nachgefüllte Flaschen angedreht. Das schmeckt man aber beim ersten Schluck.

Auf Eiswürfel zu verzichten ist dagegen etwas hart. In allen Cocktails sind sie drin und ein Mojito oder Daiquirí ohne Eis – das ist ja ne Zumutung 😉 Ich selbst habe mit Eiswürfeln noch nie Probleme bekommen. Das was mich mal erwischt hat, war eine Meeresfrüchtesuppe. Die kam mir beim Essen schon nicht ganz geheuer vor – also auch beim Essen auf den inneren Kompass achten.

Was kann man tun, wenn einem Montezumas Rache gepackt hat? Bei nicht allzu starken Auswuchs sollte man einfach mal ne Urlaubspause einlegen. Viel Wasser in Form von Elektrolytlösung trinken und abwarten bis der Durchfall abgeklungen ist. Salzgebäck hilft mir immer noch gut über den Tag.

Elektrolytlösung selbst hergestellt

Auf einen Liter kaltes keimfreies Wasser (oder abgekühlter Kräutertee) einen Teelöffel Kochsalz und sieben bis acht Teelöffel Zucker (Trauben- ersatzweise Haushaltszucker) geben, umrühren, fertig. Richtwert sollte sein, dass man 2 Liter Elektrolytlösung pro Tag trinkt.

Sollte es einen doch hart erwischt haben, so ist der Griff zu Loperamid am effektivsten. Als Unterstützung bieten sich Kohletabletten an, die entweder die Apotheke, der Drogeriemarkt oder Amazon zu bieten hat. Wenn es nach 48 Stunden nicht besser geworden ist, unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Am besten beugt man Durchfall jedoch vor, indem man Nahrungsmittel vermeidet, die nicht abgekocht sind oder die man nicht schälen kann.

Schmerzmittel

Beim Schmerzmittel unbedingt auf Acetylsalicylsäure (ASS), dem Wirkstoff von Aspirin, verzichten, da es Blut verdünnend wirkt und bei einigen Tropenkrankheiten den Zustand verschlimmert und nicht verbessert. Demzufolge kommt Paracetamol in Frage. Wegen der verstärken Blutungsgefahr bei Ibuprofen ist, ähnlich wie bei Aspirin, eine negative Wechselwirkung bei Dengue möglich.

Ich selbst neige nur sehr selten zu Kopfschmerz. Aber wenn es mich mal erwischt, bin ich froh über die Tablette. Ich lass es dann aber eher ruhiger angehen, denn der Schmerz hat meist auch einen Grund. Das muss nicht immer mit Alkohol zusammenhängen – sich darüber klar werden und das zu ergründen kann auch helfen. Zeit sollte ja im Urlaub kein Problem sein 😉

Impfungen

Also eins kann ich sagen. Ich bin lange nur mit Tetanusimpfung nach Kuba geflogen. Damit hatte ich nur einen kleinen Teil der Empfehlungen abgedeckt. Folgende Impfungen sollten in Erwägung gezogen werden:

  • Tetanus,
  • Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), ggf. auch gegen Mumps, Masern Röteln (MMR), Pneumokokken und Influenza
  • Hepatitis A und B

Wer viel auf dem Land unterwegs ist, sollte vorbeugend agieren, um sich Dengue und Chikungunya nicht einzufangen. Weder Impfungen noch Medikamente sind direkt erhältlich. In Kuba besteht die Gefahr der Zika-Ansteckung. Hier gelten die Regeln für Mückenschutz. Bei den Impfungen sollte man mit der Krankenkasse vorab reden, denn viele übernehmen eine Kostenerstattung von Impfungen über das gesetzliche Mindestmaß hinaus.

Nun aber wünsche ich allen einen guten Aufenthalt ohne Medikamente und fröhlich Urlaubstage.