Nationalvogel Kubas: Tocororo

Nationalvogel Kubas: Tocororo. (Foto: Christian Thieme)

Kuba hat im Jahr 2015 wieder einen Rekord der Touristenankünfte zu verzeichnen: mehr als 3,5 Millionen Menschen kamen auf die karibische Insel. Wir wollen das nutzen und auch in diesem Jahr wieder die Statistik über die Touristen auf Kuba auswerten (Quelle bei one.cu). Für fast alle Herkunftsländer sind hohe Zuwachsraten zu beobachten und Kuba baut damit seine Stellung als Spitzendestination weiter aus. Die positiven Nachrichten durch die Annäherung an die USA habe hier bereits deutliche Signale gesetzt.

Kubas Touristenzahlen: 3,5 Millionen überschritten

Im Jahr 2015 kamen im Vergleich zum Jahr 2014 über 17 % mehr Touristen nach Kuba: insgesamt 3.524.752. Das ist ein regelrechter Sprung, nachdem in den letzten acht Jahren eher geringe einstellige Zuwachsraten kennzeichnend waren. Viele Menschen wollten sich – so scheint es – das Land noch vor der Invasion der Massen aus Nordamerika ansehen, aber diese Invasion ist bereits jetzt Realität.

Deutlich überdurchschnittlich sind auch wieder die Zahlen der Deutschen Touristen gestiegen. Im letzten Jahr sind über 175.000 Deutsche nach Kuba geflogen, was immerhin eine Steigerung von 26,0 % gegenüber 2014 bedeutet. Damit liegt Deutschland weiterhin auf Platz 2 – nach Kanada (1,3 Mio.) – bei der Anzahl der Touristen. Auch in Europa hat sich der Trend zum Kubaurlaub weiter verstetigt und selbst der relativ schwache Euro spielte dabei keine Rolle. Zuwachsraten von bis zu 39% (Spanien) haben die Karibikinsel überschwemmt, was auch bei den sechs zahlenstärksten Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, Niederlande) zu sehen ist – ein Plus von 19,6% mehr Besuchern.

Wie aus den vergangenen Jahren gewohnt, wollen wir mit einigen Grafiken diesen Trend zeigen. Die erste Grafik zeigt die Anzahl der Kubatouristen seit dem Jahr 2005. Auffallend ist der Einbruch im Jahr 2006/07 und der deutliche Sprung im letzten Jahr. Seit 2008 geht es mit den Touristen kontinuierlich aufwärts. Als Vergleich über den langen Zeitraum sind die Zahlen ab 1985 noch in der Sammlung.  Wenn man sich die Entwicklung der letzten 30 Jahre ansieht, ist deutlich abzulesen, dass mit der período especial die Hinwendung zum Massentourismus erfolgte und sich dadurch die Anzahl der Touristen mehr als vervierzehnfacht hat.

Kanada auch 2015 Nummer 1 auf Kuba

Interessant ist auch die dritte Grafik – die Herkunftsländer der Touristen. Ganz klar vorn liegt Kanada mit bereits 1,3 Millionen Touristen pro Jahr. Es sind wieder mehr Kanadier als im Vorjahr. Leider sind die Zahlen für USA-Touristen noch nicht enthalten. Deshalb eine Zahl, die eher Gerüchten zugrunde liegt: etwa 95% der „anderen“ Herkunftsländer soll die USA ausmachen. Stimmt das, so wären das immerhin knapp 921.000 Besucher. Kanada hat nur leicht Anteile verloren, wobei wir uns aber in einem Wachstumsmarkt befinden. Mit 37% der Touristen sind die Kanadier unangefochten. Platz 3 (oder 4, je nachdem ob man die USA mitzählt) nimmt Großbritannien ein – immerhin knapp 156.000 Briten, die auf Kuba ihren Urlaub verbrachten. Das bedeutet ein Plus zum Jahr 2014 von 25,7%. Es scheint, dass der Trend des letzten Jahres aufgehalten ist. Wenn man die EU-Länder zusammenfasst – wie in der Grafik geschehen -, weisen die EU-Touristen den zweitgrößten Anteil mit 21% (757.000) auf. Berücksichtigt man alle Europäer, die in der Statistik aufgeführt sind, so sind im vergangenen Jahr immerhin 833.049 angereist, womit Europa weiterhin für Kubas Tourismus als zweitwichtigster Partner zu verstehen ist.

Hauptsaison in Kuba

Die vierte Grafik zeigt wieder den Jahresverlauf der Touristenzahlen für Kuba. Es gibt einen ganz klaren Sieger: der März. Über 404.000 Touristen weilten im März 2015 an den Stränden, in den Städten und auf dem Lande. Damit hat der wichtigste Monat nochmal 45.000 Menschen mehr angezogen als im Vorjahr. Der Hauptsaison-Trend im März ist also bestätigt und hat sich verfestigt. Wer eher Nebensaison mag, sollte wieder ein halbes Jahr später nach Kuba reisen: der September weist immerhin nur 56% der Touristen des März oder 193.000 auf. Die Grafik gibt aber noch mehr her. Eingetragen sind die Jahre 2005 bis 2014 sowie der Durchschnitt aller Jahre. Es ist ganz deutlich zu sehen, wie die letzten fünf Jahre im und über dem Durchschnitt lagen und wie das Jahr 2015 die anderen Jahre überragt.

Fazit

Es sieht danach aus, dass Kuba sein Ziel, die Spitzendestinationen der Karibik zu werden, erreicht hat. Es deutet sich an, dass die Normalisierung der Beziehungen zu den USA einen deutlich positiven Effekt auf die Touristenzahlen hat. Damit kommen ordentlich Devisen ins Land und es gibt mehr Handlungsfreiräume, da Liquidität im Land gelassen wird. Wichtig wäre es, wenn Investitionsvorhaben für neue Hotels möglichst bald fertiggestellt werden, um nicht nur Qunatität sondern auch Qualität zu bieten. Noch kann man sagen, dass Kuba im Trend liegt und selbst die geringe Rückkehrwilligkeit ist dabei nicht störend.