Kuba startet Griff nach den Touristen

Bild: Blick von El Moro auf Havanna

Blick von El Moro auf Havanna

Wie Skift berichtet, bereitet sich Kuba intensiv darauf vor, die touristische Krone der Karibik zu erobern. Im Moment ist immer noch die Dominikanische Republik Ziel Numero Uno in der Karibik – wenn es nach den kubanischen Offiziellen geht, aber nicht mehr lange. Kuba visiert vor allem Touristen aus den USA an und will diese systematisch nach Kuba ziehen.

Professionelle Vorbereitung

Im Dezember – also kurz vor Obamas und Raúls Ankündigung, dass man näher zusammenarbeiten werde – wurde SocialVane, eine Big-Data-Agentur aus Menorca beauftragt. SocialVane untersucht nun die Interessen und Vorlieben der US-Touristen in Hinblick auf Kuba.

Außerdem werden die Wettbewerber und deren Stärken und Schwächen unter die Lupe genommen. Ziel ist es, die Investitionsmittel, die in den Tourismus fließen, am sinnvollsten einzusetzen.

Was wird analysiert?

Socialvane analysiert, was die Touristen auf Twitter und Instagram über Ihre Reiseerfahrungen auf Kuba schreiben. Außerdem werden die Rezensionen auf Bewertungsplattformen von 65 Resorts analysiert und mit der Konkurrenz aus Mexiko, DomRep, Puerto Rico und Jamaica verglichen.

Habaneros am Malecón

Ob groß oder klein für alle Habaneros ist der Malecón die Naherholungsstätte überhaupt.

Was sind die Ergebnisse?

Interessant ist, dass sich die US-Touristen weit mehr für die kubanische Kultur interessieren als ihre Nachbarn aus Kanada – wobei das natürlich eine Analyse der Vergangenheit ist, d.h. die Amis, die im Moment nach Kuba fahren, sind eine andere Zielgruppe als die, die in den nächsten Jahren kommen werden.

Außerdem fand man heraus, dass die Touristen an einem Ort wie Varadero keine großen Unterschiede zwischen 4- und 5-Sterne-Hotels machen, während kubanische 3-Sterne-Hotels in Bezug auf Angebot und Qualität sehr schlecht wegkommen.

Fazit

Die kubanische Regierung begreift die Öffnung als Chance. Die USA werden dabei nicht (mehr) als Feind eingestuft, sondern als Partner oder zumindest als zuverlässiger Lieferant von Devisen, die man sich durch guten Service und Kundennähe verdienen kann.

Damit hilft man einerseits der Wirtschaft wieder auf die Beine und macht sich andererseits von unsicheren Geldgebern wie Venezuela unabhängig. Gerade in Bezug auf das Geld aus Venezuela hat man die Lektion gelernt, als nach dem Zusammenbruch der Sowietunion von einem Tag auf den anderen die Subventionen wegfielen. Im Zweifel, das ist die Lehre, muss man auf eigenen Beinen stehen.

Und dazu ist der Tourismus die beste Möglichkeit, hat Kuba doch alles, was das Touristenherz begehrt. Und mit gut investierten Geldern kann man hier einen regelmäßigen, nachhaltigen Touristenstrom erzeugen. Meiner Meinung nach eine weise Strategie.

Wir sehen uns auf Kuba,
Dietmar