Heute Abend um 23:30 Uhr wird in der ARD der Dokumentarfilm „Das Mafia-Paradies“ von Bernhard Pfletschinger und Hans-Peter Weymar gezeigt. Wer unsere News schon eine Weile liest, wird diesen Film sicher schon kennen, aber für alle die neu dabei sind, sei es ausdrücklich empfohlen.
Kuba wird gemeinhin vor allem mit Sozialismus, Ché und Fidel Castro in Zusammenhang gebracht. Um Kuba zu verstehen, ist ein Verständnis für die Vergangenheit notwendig. Es ist nur schwer nachvollziehbar, was vor der Revolution passiert ist. Allerdings gibt es auch wenig Erhellendes darüber aus offiziellen Kanälen. Da kommt die Doku gerade recht, denn sie nimmt sich eine Zeit vor, die so rasant wie spannend ist. Denn schließlich ging es darum, nichts anderes als einen Mafia-Staat zu errichten.
Nach der Prohibition suchte die US-amerikanische Mafia nach Wegen ihr Geschäft zu diversifizieren. Da kam der korrupte Politiker Fulgencio Batista gerade zur rechten Zeit im Jahr 1933 an die Macht. Schon zu dieser Zeit sicherten sich einige New Yorker Mafia-Größen den Zugang zu dem lukrativen Markt auf Kuba. Es ging um Glücksspiel, Drogen und Prostitution. Leider kam in den 30er Jahren die Depression und dann der zweite Weltkrieg dazwischen, sodass keine gute Entwicklung des Investments möglich war.
Erst Ende der 40er und dann mit erneuter Machtergreifung 1952 setzte die heiße Phase für den kubanischen Vorrevolutionsmythos ein. Es wurde aufgrund neuer Gesetzgebung und durch überschüssiges Mafiageld ein Bauboom ausgelöst, der seinesgleichen in der Geschichte Kubas sucht. Mit Verabschiedung des Hotelgesetzes 2074 nahm der Hotelbau immer größere Ausmaße an. Ende der 50er Jahre schließlich wurde ein Hotel nach dem anderen eröffnet. Eins der ausgefallendsten war übrigens das Havana Riviera.
Dem Ganzen wurde erst durch die Revolution ein Ende gesetzt. Denn neben dem rasanten Aufschwung stand auch eine Diktatur, die gnadenlos alles niedermachte, was nicht auf Linie war. Der Diktator Batista war für die Drecksarbeit engagiert, d.h. er beseitigte Oppositionelle und sorgte dafür, dass die Mafia-Bosse ungestört ihren Geschäften nachgehen konnten. Dafür erhielt er monatlich sehr stattliche Summen in bar von diesen. Es heißt, dass sein Fluchtflugzeug voll mit Geld-Koffern war.
Ich habe die Sendung gesehen und finde sie historisch richtig. Ich bin selbst kein kubaner bin aber mit einer kubanerin verheiratet und war des öfteren in Kuba. Ich kenne ihre Familie und viele Menschen dort. Es stimmt, das viele kubaner sich eine witschafltichen Verbesserung wünschen aber sie wünschen nicht, das die amerikaner und ihre ausbeuterische Politik im Land wieder Fuß fassen. Es istviel schlimmes unter der Diktatur von Batista und auch früher mit den Menschen passiert. Der einfache Bauer, Arbeiter, Studenten wurden bis aufs Blut ausgebeutet und wer nicht parieren wollte, wurde gefoltert oder getötet. Mehr als 20.000 kubaner/innen haben während der Diktatur von Batista ihr Leben verloren. Die sozialistische Revoluciton unter Fidel Castro hat mit der gesamten Korruption, Spielkasinos, Geldwäsche, Drogen und Prostituion ein Schluss Strich gesetzt. Wir wollen für dieses tolles Volk hoffen, das sich so etwas nie wieder wiederholt…