Kubanews : USS Maine entering Havana harbor_HD-SN-99-01929

Das Kriegsschiff USS Maine fährt am 25. Januar 1898 in den Hafen von Havanna ein. (Bildquelle: U.S. Dept. of Defense, Public Domain)

Das Maine Denkmal ist für jede Stadtexkursion durch Vedado ein zentraler Punkt. Unweit des Hotel Nacional direkt am Malecón gelegen, bietet es eine gute Gelegenheit das Meer und die Stadt zu genießen. Einstmals aus staatlichen Mitteln und Spenden errichtet, soll es an den Untergang des Kriegsschiffs USS-Maine erinnern, das am 15. Februar 1898 im Hafen von Havanna explodiert ist und den Eintritt der USA in den spanisch-kubanischen Befreiungskrieg auslöste.

Maine-Explosion – ein lange Zeit ungelöstes Rätsel

Im Hafen von Havanna ereignete sich im Februar 1898 ein Desaster, bei dem 266 Seeleute ihr Leben verloren. Das Kriegsschiff Maine zerbarst in einer gigantischen Explosion. Der Kapitän Sigsbee befand sich an Bord in seiner Kabine während das Unglück passierte. Er eilte an Deck und konnte das Sinken des Schiffes nicht mehr verhindern.

Schnell wurden Gerüchte laut, dass Spanien dabei seine Finger im Spiel hatte. Die US-amerikanische Presse war voll von Geschichten über spanische U-Boote, Minen o.ä. Der Eintritt in den Krieg wurde trotz unklarer Faktenlage den Spaniern zu Last gelegt und am 25. April 1898 erklärte die USA Spanien den Krieg und stieg in den Befreiungskrieg Kubas als Militärmacht ein. Es dauerte lange, bis der wahrscheinliche Auslöser der Explosion erkundet wurde. Im Jahre 1976 gab es eine Untersuchung, die eine Selbstexplosion der USS Maine als Ursache anführte. Eine Zusammenfassung der Forschung zur Maine gibt es als 42-minütige Dokumentation.

Kubanews: Maine Denkmal komplett

Maine Denkmal am Malecón – hier kann man eine erholsame Pause beim Stadtrundgang machen.

Das Maine Denkmal in Havanna

Kubanews: Maine Denkmal bei Nacht

Nachts bieten sich interessante Lichtspiele am Denkmal.

Die kubanische Regierung ließ das Denkmal aus öffentlichen Mitteln und Spendengeldern errichten. Am 8. März 1925 wurde es zu Ehren der 266 gefallenen Matrosen eingeweiht. Es besteht aus norwegischen Granit, Marmor aus Georgia, USA und Bronzeelementen. Die metrische Präzision, mit der die Böcke zusammengefügt sind, erstaunt immer wieder.

Der kubanische Architekt Felix Cabarrocas Ayala erdachte das Denkmal und war für die Umsetzung verantwortlich. Einige Designelemente erarbeitete der mexikanische Bildhauer Don Moisés de Huerta. Der ursprünglich auf den Säulen ruhende Adler entwarf der italienische Designer Pietro Galoni (auf älteren Bildern ist er noch zu sehen). Die Kronen und kleinere Bronzeverzierungen stammen vom italienischen Bildhauer Corieri und wurden in Havanna gegossen. Insgesamt kosteten die Materialien 116.000 US-$ und die Aufstellung des Denkmals noch einmal 40.000.

Der erste Adler flog weg

Kubanews: Maine Monument um 1930

Das Maine Denkmal um 1930. (Bildquelle: Wikipedia)

Die beiden Marmorsäulen zeigen an den unteren Seiten das kubanische und amerikanische Wappen und symbolisieren die beiden Nationen, die im gemeinsamen Ideal der Freiheit vereint sind – das im Marmorgesims, auf dem der Adler stand, gemeißelt war. Weder der Adler noch das Wort Libertas sind derzeit am Denkmal zu sehen.

Der erste Adler besaß vertikal gespreizte Flügel und wurde nach dem ersten Hurrikan der folgenden Saison bereits so stark beschädigt, dass er durch einen Adler mit horizontal angeordneten Flügeln ersetzt wurde.

Die symbolische Gruppe am Fuße der Säulen repräsentieren Mutter Erde in einer trauernden und leidvollen Pose, die die toten Körper ihrer Söhne hält. Die beiden Kanonen und die Ankerketten sind Relikte der Maine. Die Tafel mit den Namen der gefallenen Soldaten wurde am 15. Februar 1926 enthüllt.

Das ursprüngliche Denkmal hatte auch Büsten von drei amerikanischen Politikern: William McKinley, der Spanien den Krieg erklärte, um den kubanischen Sieg zu verhindern, Leonardo Wood, erster Militärgouverneur auf der Insel, und Theodoro Roosevelt. Am 18. Januar 1961 wurden der Adler und die Büsten der Amerikaner entfernt, weil er als „Symbol des Imperialismus“ galt. Einige sagen, dass es gewaltsam geschah, aber es gibt auch die Sichtweise, dass es mit den USA so vereinbart war.

Die Toten der Maine liegen in Arlington

Die Bestattung der getöteten Seeleute fand auf dem Militärfriedhof von Arlington statt. Nur 229 der 266 Matrosen liegen auf dem Friedhof. Das Gräberfeld markiert der Hauptmast der Maine. Der vordere Mast steht im Maine Gedenkpark der Marineakademie Maryland.

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