„Spanien inspiziert seine alte Kolonie“ hätte ich beinahe an den Anfang gesetzt. Bereits im September zur UN-Generalversammlung hat man sich verabredet und will nun nach über 30 Jahren im Bereich Politik nachholen, was die Wirtschaft längst realisiert. Viele spanische Firmen sind in Kuba aktiv und unterhalten gute Geschäftsbeziehungen mit dem Land. Seit der der Verabschiedung des „Gemeinsamen Standpunkts“ der EU sind die politischen Beziehungen zwischen Kuba und Spanien deutlich abgekühlt. Erst mit deren Abschaffung 2016 bemühen sich beide Seiten wieder für eine Normalisierung der Beziehungen.
Dass Spanien mit Kuba eine lange Tradition verbindet, ist nicht weiter zu betonen. Hier wieder auf Normalisierung zu setzen, wird nicht nur die Spanier erfreuen. Es soll neben der wirtschaftlichen Beziehung auch wieder an kulturellen und sozialen Themen gearbeitet werden. Da darf mensch ja gespannt sein, wie sich das nach den Gesprächen wohl weiterentwickelt. Angesetzt sind der 22. und 23. November. Und schließlich wäre dann ein Besuch des spanischen Königs zur 500-Jahr-Feier Havannas im Bereich des Möglichen. Also doch Inspektion der alten Kolonie?
(Bildnachweis: Marisol Hernandes: Encantadora Habana, 2008)