Avenida

Leicht ist es für Investoren und Handelspartner auf der Insel nicht, aber wer geduldig ist, kann belohnt werden.

Kuba wirbt um Handelspartner. Mit der Eröffnung der deutschen Außenhandelskammer in Kuba ist eine Chance gekommen, die wohl wirklich einmalig ist. Aber ich muss vor zu viel Euphorie warnen, denn alles hat immer seine zwei Seiten. Leider sind die Möglichkeiten Geld nach Kuba zu bringen leichter zu realisieren, als die umgekehrte Richtung.

Wer mit kubanischen Unternehmen Handel betreiben will, muss einen langen Atem haben (vor allem es sich leisten können) berichtet die Wirtschaftswoche. Zahlungsziele von vier Wochen, wie es in Deutschland normal ist, sind hier nicht zu realisieren. Wer allerdings die Ressourcen hat auch 12 oder mehr Monate auf die Bezahlung der gelieferten Ware zu warten, der kann in Kuba sicherlich einen guten Absatzmarkt finden. Man sollte dabei auch im Kopf haben, dass die Deutschen eine der großen Touristengruppen auf der Insel sind.

Wer allerdings direkt Investieren will, sollte nicht mit unmittelbaren Rückflüssen spekulieren, denn ehe man Geld aus Investitionen wieder in konvertible Währung zurücktauschen kann, vergeht schonmal einige Zeit. Da Kuba eine strenge Devisenbewirtschaftung betreibt, kann es sein, dass man auf Geld, das man aus dem Land holen will, sehr lange warten muss. Außerdem macht einem die Blockade der Amerikaner das Leben schwer, denn Gelder dürfen nur auf Banken fließen, die sich dem Zugriff der Amerikaner entziehen. Ansonsten kann es passieren, dass das Geld eingefroren oder konfisziert wird. Insgesamt also ein nicht allzu investorenfreundliches Umfeld, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.