Der Congrí oriental, wie er eigentlich genannt wird, ist ein zentraler Bestandteil der kubanischen Küche. Schon als ich ihn bei meiner ersten Kubareise serviert bekam, hat mir die Kombination aus Reis und Bohnen sehr geschmeckt. Er variiert in seiner Herstellung zwischen den Landesteilen und es gibt deshalb nicht _den_ Congrí. Die Kubaner sind im privaten Umfeld bei der Abgrenzung zu Moros y Cristianos nicht so genau – es wurde mir gesagt, dass alles Congrí ist. Nun also eine Kochanleitung dafür.

Congrí und sein Ursprung

Don Fernando Ortiz (1881-1969), ein kubanischer Anthropologe, schrieb zum Congrí folgendes: Congrí ist ein Wort, das aus Haiti kommt, wo Schwarze Bohnen und Reis wie in Französisch-Kongo genannt werden. Congrí ist die Stimme des Haiti-Kreolischen, was so viel bedeutet wie: Kongo mit Reis.
Der Folklorist Ramón Martínez fand heraus: „… in der Zeit des Befreiungskrieges zwischen 1868-1878 sagten einige der Soldaten, bei Bestellung eines Tellers Congrí, einen Teller „volontarios y bomberos“ bitte, in Anspielung auf die Tatsache, dass die Freiwilligen die Weißen und die Feuerwehrleute alle schwarz waren und Halsbänder und rote Ärmel trugen.“ (entnommen aus: Cocina Cubana y Coctelería, Acela Matamoros Traba und Pedro Fabregat Prieto)

Congrí Grundrezept

Folgende Zutaten werden für 10 Personen gebraucht:

  • 1 kg weißen Reis
  • 500 g Rote/Braune Bohnen
  • 60 ml Öl
  • 20 g Knoblauch
  • 80 g Zwiebel
  • 1 Chilischote
  • 2 g Oregano
  • 3 g Kreuzkümmel (Cumin)
  • 10 g Salz
  • 2 Blatt Lorbeer
  • 60 g Tomatenmark (optional)
  • 400 g Speck und Schweinefleisch (optional)

Selbstverständlich können die Mengen auch angepasst werden und der experimentierfreudige Hobbykoch ist herzlich eingeladen, Varianten zu kreieren.

Zubereitung Schritt für Schritt

Kubanews: Congrí kochen

Congrí und Fleisch sind ideale Begleiter. Es geht aber auch fleischlos sehr lecker.

Zuerst die Bohnen gemeinsam mit der Chilischote über Nacht einweichen lassen. Alternativ geht auch das Kochen in einem Schnellkochtopf für 40 Minuten. (Option Speck: Speck in einer Pfanne auslassen) Die Zwiebel, den Knoblauch und die Chilischote in einem großen Topf in Öl anbraten. Den Reis (optional das Schweinefleisch) hinzugeben, wenn die Zwiebeln glasig geworden sind. Sodann den Reis einige Minuten braten lassen und die Roten Bohnen (mit Schwarzen Bohnen ist es eigentlich ein anderes Rezept, aber das nimmt keiner so genau), Kreuzkümmel, Oregano und Lorbeerblatt dazugeben. Mit Bohnenbrühe auffüllen und mit Salz abschmecken (an dieser Stelle mache ich immer noch einen Brühwürfel dazu). Wenn die Brühe zu kochen beginnt, die Temperatur senken und bei schwacher Hitze weitergaren (Elektroherd Stufe 4, Gas kleine Flamme) bis der Reis „aufblüht“. Nun den Geschmack noch finalisieren und mit Beilagen servieren.

Und nun an die Töpfe

Kuba zu Hause ist also ganz einfach und es gibt keine Ausrede mehr, nicht zu wissen, wie es geht. Ich habe das Rezept schon mehrfach ausprobiert und mit jedem mal scheint es mir besser zu gelingen. Viel Spaß euch beim Nachkochen!