Die Fluggesellschaft Aeroflot war bei mir lange nicht im Fokus, da ich es für sehr fragwürdig hielt, zunächst in die „falsche“ Richtung zu fliegen. Da sich meine bisherigen Favoriten (KLM und Air France) jedoch preislich und servicemäßig etwas von meinen Wünschen wegentwickelt haben, kam also die Aeroflot in Frage. Aus der jetzigen Perspektive gesehen, muss ich sagen, dass der Versuch etwas Neues auszuprobieren, positiv verlaufen ist. Das Verhältnis aus Preis und Leistung ist zurzeit sehr gut – in den Preisen sind 23 kg Freigepäck enthalten, der Umstieg in Moskau ist total einfach und selbst die lange Flugzeit lässt sich gut verschmerzen, denn ich litt nicht so stark unter Jetlag, wie sonst.
Flug suchen und buchen
Auf Aeroflot bin ich über die üblichen Flugsuchportale gekommen. Ich habe einfach mal Skyscanner.com ausprobiert und bin neben Air Canada bei Aeroflot zu vernünftigen Transferzeiten und Preisen fündig geworden. Letztendlich bot mir Skyscanner einen Flug ab Berlin an, der um 23:30 Uhr losging und am Folgetag um 13:45 Uhr ankommen sollte. Die Transferzeit war mit etwas über drei Stunden durchaus angemessen und der Preis für meinen Flug mit 620 Euro im April echt ein Schnäppchen. Insgesamt dauerte der geplante Hinflug etwas über 19 Stunden und zurück zwei Stunden weniger. Das ist schon deutlich mehr, als der Flug auf direktem Weg.
Gebucht habe ich dann nach einer Weiterleitung von Skyscanner auf dem Portal mytrip.com. Aber hier sollte man aufpassen, dass man nicht irgendwelche Zusatzpakete bucht, die man nicht braucht. Also genau durchlesen, was man anklickt und was besser kein Häkchen bekommt!
Für die Versorgung mit Essen auf dem Flug hat man leider keine Einflussmöglichkeiten. Es ist nicht vorgesehen, in der Economy Class bereits beim Buchen zwischen verschiedenen Menüs zu wählen. Es gbit auch keine Option via Aufpreis Sondermenüs zu bestellen. Im Flugzeug konnte ich dann bei den Hauptmahlzeiten zwischen zwei Varianten wählen, was für mich ausreichend war, aber als Mensch mit besonderer Diät, wird’s wohl schwierig.
Einreisebestimmungen für Kuba
Noch einmal hier die Bedingungen für die Einreise nach Kuba:
- noch mindestens 6 Monate ab Einreisedatum gültiger Reisepass
- Touristenkarte
- Reisekrankenversicherung
- Ticket für die Rückreise
Check In, Gepäck und der Flughafentransfer
Für den Check In bietet auch Aeroflot eine eigene Webseite an. Das geht dann durchaus so, wie man das gewohnt ist. 24 Stunden vor Abflug ist der Check In möglich. Man braucht nur den Buchungscode, die Ticketnummer oder die Nummer der Vielfliegerkarte mit dem Namen angeben und los geht die Reise.
Was ich wirklich gut finde ist, dass es Aeroflot ein Freigepäckstück bis 23 kg und ein Handgepäck bis 10 kg im Tarif enthalten hat. Damit komme ich ganz gut über die Runden, aber für die Schmuggler 😉 unter euch, kann es schon knapp werden. Ein Koffer Übergepäck nach Kuba kostet 100 Euro und jeder weitere 200, wenn ich die Tarifseite richtig verstanden habe.
Gepäckabgabe in Deutschland
Bei der Gepäckaufgabe am Flughafen wurde sehr genau darauf geachtet, dass alle Gepäckstücke für die Kabine mit einem Aeroflot-Band versehen waren. Außerdem wurde die Touristenkarte verlangt und ziemlich genau auf das Gewicht geachtet. Zum Glück haben wir eine Gepäckwaage, mit der wir vorab die beiden Koffer auf die 23 kg gebracht haben. So gab es keine Probleme beim Gepäck abgeben. Der Sicherheitscheck am Flughafen war bedingt durch die Reisezeit sehr entspannt – wir flogen mit dem letzten Flug ab Berlin-Schönefeld.
Transfer in Scheremetjewo
Der Transfer in Moskau war ebenfalls sehr entspannt. Wir kamen um 4 Uhr in der Frühe an. Da wir nicht auscheckten, war die Passkontrolle sehr lax und die Sicherheitsschleuse vor der Abflughalle schnell überstanden. Die Webseite des Flughafens gibt für einen Transfer 50 Minuten an. Wir waren in weniger als 30 Minuten an unserem Abfluggate – und es waren somit noch mehr als drei Stunden Zeit zum Einkaufsbummel (Wodka oder so).
In der frühen Stunde war die Abflughalle sehr leer und wir fanden gemütliche Liegestühle mit Blick auf das Rollfeld. So vergingen die drei Stunden sehr schnell und mit einem kurzen Nickerchen, musste ich mich fast schon beeilen, um das Einsteigen nicht zu verpassen.
Der Flug und der Service
Mir gefiel der Flug und der Service sehr. Es ist eine ordentliche Strecke von Moskau bis Havanna – etwa 9.900 km. Der Flug dauert rund 13 Stunden und man sollte sich entweder gute Kopfhörer und ein paar Gigabyte an Musik oder Videos mitnehmen oder die Strecke zum durchgehenden Schlafen nutzen. Ich habe mit Musik geschlafen – so war ich in Havanna recht ausgeruht. Wenn man mit dem Flug um 7:30 Uhr in Moskau losfliegt, ist man um 13:30 Uhr in Havanna. Die Aeroflot nutzt für die Strecke Airbus A330-200, die aber in der Economy recht eng bestuhlt sind.
Der Flug war ereignislos. Mir gefiel, dass wir einen sehr weiten Bogen in Richtung Grönland machten. Leider war nichts zu sehen, denn dichte Wolken versperrten bis Florida jegliche Sicht nach unten. Uns passierte es aber auf dem Hinflug, dass wir ohne erkennbaren Grund einen Zwischenstopp in Oslo einlegten. So verspätete sich unser Flug um etwa eine Stunde.
Das Essen war nichts Besonderes – Flugzeugessen eben. Beim Rückflug gab es Congrí, was ich noch nie erlebt habe. Was ich aber besonders gut fand, war der strikte Alkoholverzicht. Saft, Softdrink und Wasser waren jederzeit verfügbar, man musste nur zu den Stewardessen gehen und wurde immer mit Getränken und kleinen Snacks verwöhnt. Was übrigens sehr hilft, sind ein paar russische Basics – da freuen sich die Damen.
Mein Fazit zu Aeroflot
Ich muss zugeben, dass mich die Fluggesellschaft positiv überrascht hat. Meine letzten Erfahrungen aus den 90er Jahren waren durchmischt. Hier und heute passte für mich aber alles zusammen: Preis, Leistung und Service. Deshalb kann ich nur empfehlen, der Aeroflot mal eine Chance zu geben.
Für den Flug spricht auf alle Fälle im Vergleich zu vielen anderen Fluglinien das enthaltene Freigepäck. Ich empfand bei der Abwicklung der Reise den Check In, und den Transfer als besonders angenehm. Das sind für mich aber auch meist die stressigsten Momente. Man kann zwar auch Flugverbindungen mit mehr als 10 Stunden Umsteigezeit in Moskau haben, aber das muss man ja nicht buchen. Das Einzige, was ich wirklich bemängeln muss, ist, dass die Plätze im Flug nach Havanna sehr eng gestellt sind.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren und vielleicht hat ja bereits schon jemand Erfahrungen gesammelt. Ich freue mich über Kommentare.
Hallo Mathias, ich fliege im Januar mit der Aeroflot nach Havanna. Kannst Du mir vielleicht eine Auskunft geben auf welchem Terminal der Flieger landet und von welchem Terminal die Aeroflot wieder startet. Würde mich über eine Antwort freuen. Grüße aus der westelbischen Altmark.